Ayurveda – das Wissen vom Leben

Ayurveda ist ein ganzheitliches medizinisches System, das auf eine sehr lange Geschichte zurückgreifen kann. In der holistischen Lehre werden alle Aspekte des Lebens, sowohl die körperlich-materiellen als auch geistig-spirituellen, berücksichtigt. Ayurveda bietet eine herausragende Vielfalt vorbeugender Maßnahmen an, die Gesundheit erhalten und ein langes Leben fördern sollen.

Die traditionelle ayurvedische Wissenschaft ist bereits 5000 Jahre alt und wurde ungebrochen, kontinuierlich weitergegeben. Das anfangs mündlich weitergegebene Wissen der Denker, Ärzten und Philosophen wurde mit der Zeit schriftlich in der Sanskrit Sprache verfasst.

Somit wurden die alten Grundlagen bewahrt, in den nachfolgenden Generationen modifiziert und weiterentwickelt. Die Gesamtlehre wurde schon damals in acht eigenständige Bereiche unterteilt: Innere Medizin, Chirurgie, Hals-Nasen-Ohren- und Augenheilkunde, Frauen- und Kinderheilkunde, Psychiatrie, Toxikologie, Gesundheitsförderung, Revitalisierung und Sexualmedizin.

Der Mensch wird in Ayurveda als Teil des Universums, allerdings immer individuell, betrachtet und die Symbiose mit der Natur ist essenziell. Dieser Ansatz in der Zeit der enormen Umweltverschmutzung und des Klimawandels ist besonders aktuell. Ein respektvoller Umgang mit den Naturressourcen verspricht nämlich nicht nur das Überleben der Pflanzen- und Tierwelt, sondern hat den direkten Einfluss auf Lebensqualität, sowie Gesundheitszustand der Menschen.

In der schnelllebigen Zeit, in der viele wichtige Aspekte des Lebens auf der Strecke bleiben, sehnen wir uns immer mehr nach Balance, Wertschätzung und Gesundheit. Immer mehr Menschen nützen ihre Zeit, um der Gesundheit und dem Wohlbefinden mehr Acht zu geben.

Einige davon haben für sich Ayurveda entdeckt, als ein Weg zum langen, gesunden Leben, wo der Körper, Geist und Seele als Eins betrachtet werden. In den letzten 20 Jahren hat Ayurveda in Europa deutlich an der Popularität gewonnen. Manche von uns haben bereits eine Panchakarma-Kur in Indien oder Siri Lanka erlebt, aber wir haben heutzutage auch unzählige Möglichkeiten in unserer Umgebung Ayurveda kennenzulernen und deren Vorzüge zu genießen. Einen wichtigen Beitrag leisten genauso die Ausbildungsstätte für ayurvedische Therapeuten und Ärzte, die auf vertiefte und professionelle Art das Ayurvedawissen verbreiten. Der europäische Ayurveda ist an die Bedürfnisse, Lebensweise, sowie Qualitätsansprüche der Europäer angepasst und was auch nicht unwichtig ist, liegt oft ganz in greifbarer Nähe.

Die steigende Popularität für die Naturheilkunde in der westlichen Welt ist nicht ohne Grund. Wir beobachten in den letzten Jahren, dass die Gesundheitssysteme sich mit komplexen Schwierigkeiten auseinandersetzen müssen. Ein wesentlicher Faktor für die Therapiequalität und Zufriedenheit der Patienten sind die mangelnde Personalressourcen und somit Zeit für die Bedürftigen geworden. Dabei wäre es so wichtig, eingehend mit dem Patienten zu kommunizieren und ihm zuzuhören, und zwar nicht einmalig, sondern im ganzen Verlauf der Therapie. Diese Lücke wird jetzt kontinuierlich von den Naturheilmediziner gefüllt, die bereits der Anamnese viel Raum und Zeit schenken. Und wo Schulmedizin in vielen Facetten sehr erfolgreich, jedoch vom Denkansatz her primär krankheitsorientiert ist, agiert Naturheilkunde gesundheitsorientiert. Als Hauptziel gilt hier die Gesundheit zu erhalten und den Krankheiten vorzubeugen. Eine naturheilkundliche Therapie dient der Anregung der Selbstheilungskräfte, sowie der Wiederherstellung des inneren Gleichgewichts.

Es zeigt sich eine positive Entwicklung, die Naturheilkunde als Komplementärmedizin
ansieht, die nicht eine reine Alternative, sondern eine sinnvolle Ergänzung zur Schulmedizin sein sollte und in klassische Therapien integriert werden sollte. Der Nutzen der Naturheilkunde wird von der medizinischen Fachwelt zunehmend erkannt und dient dem Wohl des Patienten.